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Brockhaus
Abessinien, Wappen.

Abessinien, Wappen.

Name a Abessinien*
ID b brhe•e15•v21•b•A•Abessinien
Category d entry
isA j Ortsname
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PageID q p00200
Scan v Abessinien
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Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 2.

Abessinien. Die Hauptstadt Addis Abeba zählt etwa 100 000 E. Der Außenhandel wird (1934) auf etwa 400 Mill. franz. Fr geschätzt.
Verfassung. Kaiser Haile-Sellasie I. hat am 16. Juli 1931 dem Land eine Verfassung gegeben. A. ist danach ein erbliches konstitutionelles Kaiserreich mit großer Macht des Kaisers. Die beiden Kammern (Senat und Abgeordnetenhaus) wirken lediglich bei der Gesetzgebung und der Aufstellung des Haushalts mit. Inwieweit die neue Verfassung durchführbar ist und durchgeführt wird, läßt sich (1935) nicht übersehen.
Wappen: Auf einem Rasenstück ein (seit 1932) nach (heraldisch) links schreitender, mit der abessin. Kaiserkrone gekrönter hersehender Löwe, in der rechten Pranke ein Zepter mit abfliegenden Bändern in den Landesfarben.
Wehrmacht. Die Wehrmacht besteht aus dem stehenden Heere und den Hilfsvölkern. Einführung der allgem. Wehrpflicht ist angekündigt. Die regulären Truppen umfaßten bisher etwa 5000 Mann Infanterie, 2 MaschGewAbt., 2 GebirgsBatt., 1 Schwadron, 4 Tanks, 9 Flugzeuge. Außerdem besteht in Addis Abeba eine Polizeitruppe von 3000 Mann. Die irreguläre Truppe (etwa 300 000 Mann Inf., 40 000 Mann Kav.) dient zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung. Es sollen insgesamt 800 000 Mann im Solde (Naturalsold) der Regierung stehen. Für etwa 700 000 Mann sollen Gewehre vorhanden sein. Über eine neuerdings begonnene Aufrüstung liegen keine sicheren Angaben vor.
Geschichte. Nach der Unterdrückung eines Putschversuches wurde Ras Tafari am 7. Okt. 1928 zum Negus (König) gekrönt. Durch Verhandlungen mit dem kopt. Patriarchen wurde 1929 erreicht, daß A. außer dem kopt. Abuna vier einheimische Bischöfe erhielt. Im Jahre 1930 empörte sich Ras Gugsa, der geschiedene Gatte der Kaiserin Zauditu, fiel aber am 31. März im Kampf gegen die kaiserl. Truppen; die Kaiserin starb am 2. April. Darauf wurde Tafari zum Negusa Nagast (Kaiser) gewählt und am 2. Nov. 1930 als Haile-Sellasie gekrönt. Im Herbst 1934 brach ein Konflikt zwischen A. und Italien aus; die Italiener besetzten die Oase Walwal im Somaliland, die nach allgem. Auffassung nicht zur ital. Somalikolonie gehört, und wurden dort von den Abessiniern angegriffen. Auf beiden Seiten wurden darauf Kriegsvorbereitungen getroffen.
References x
J. d’Esme: A travers l’Empire de Ménélik (1928); Damiani: L’espansione italiana e l’Etiopia (1929); Sander: Das Hochland von A. (1929); Nesbitt: La Dancalia esplorata (1930); Zoli: Cronache etiopiche (1930); Norden: Durch A. und Erythräa (1930): Cerulli: Etiopia occidentale (1933); Pigli: L’Etiopia nelle sue relazioni internazionali (1933); C. H. Walker: The Abyssinian at home (1933); Wencker-Wildberg: A., das Pulverfaß Afrikas (1935).
Relatives
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