Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 18—19.
✶Allergie. Die A. ist eine teils angeborene, teils erworbene spezif. Reaktionsbereitschaft gegen bestimmte, für den normalen Organismus harmlose, im übrigen sehr verschiedenartige Stoffe
(Allergene). Der alte Name Idiosynkrasie umfaßt ungefähr dasselbe wie der Begriff A. Die durch die Allergene hervorgerufenen
allergischen Krankheiten (Allergosen) spielen sich bes. an den Haargefäßen und glattmuskeligen Organen ab. Die Abhängigkeit der Krankheitserscheinungen von einem Allergen läßt sich meist nachweisen. Allergische Krankheiten sind außer Bronchialasthma und Heufieber z. B. Nesselsucht, Migräne, manche Formen von Hautkrankheiten, Magendarmstörungen, Epilepsie usw. Die
alimentäre A., d. i. eine auf Genuß bestimmter Nahrungsmittel zurückzuführende Überempfindlichkeit, ist ein Sonderfall der A. Durch Weglassen des verdächtigen Nahrungsmittels (z. B. Erdbeeren) können die krankhaften Erscheinungen beseitigt oder vermieden werden. Für viele Formen der A. ist die Vererblichkeit erwiesen. Die Diagnose erfolgt in zweifelhaften Fällen durch → Testen, Bd. 18.