Altersaufbau, die Altersgliederung einer Bevölkerung, die Stärke der einzelnen Altersklassen zu einem bestimmten Zeitpunkt, in der Regel am Stichtag der Volkszählung. Gliedert man die gesamte Bevölkerung nach einzelnen Altersjahren (oder Altersgruppen) und reiht die einzelnen Altersjahre von 0 bis 100 hinter- oder übereinander auf, so ergibt sich normalerweise das Bild einer ebenmäßig gebauten Pyramide. Diese Alterspyramide, wie sie noch vor dem Weltkrieg auch für das deutsche Volk festzustellen war, hat seitdem schwere Formveränderungen erfahren. Auf seiten der Männer ist eine erhebliche Einbuchtung in den Jahrgängen festzustellen, die die Blutopfer des Weltkrieges getragen haben (2 Mill. Gefallene). Im Kindesalter zeigt sich eine starke Einkerbung auf seiten des männl. wie des weibl. Geschlechts: hier fehlen die 3¹/₂ Mill. Kinder, die infolge des Weltkrieges ungeboren blieben. Vor allem aber ist an der Basis des A. infolge des scharfen Geburtenrückgangs der Nachkriegszeit eine ungewöhnlich starke Schrumpfung eingetreten. Im Vergleich zum Mittel- und Oberbau und zur früheren Alterspyramide fehlen heute an der Basis des deutschen A. rund 9 Mill. Kinder. Damit tritt der deutsche Volkskörper infolge des Geburtenrückgangs in die Stufe einer fortschreitenden Überalterung. Aus der ehemal. Pyramidenform bildet sich, falls es gelingen sollte, den Geburtenrückgang zum Stillstand zu bringen, die Glockenform einer stationären Bevölkerung heraus, wie sie etwa der A. des franz. Volkes aufweist; falls aber der Geburtenrückgang weiter fortschreiten sollte, würde der A. die Urnenform, d. i. die Form eines schrumpfenden und überalterten Volkskörpers annehmen. (→ Geburtenstatistik, Bd. 21.)