Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 22.
✶Altkatholizismus. Nach der nationalsozialist. Revolution hat der A. im Deutschen Reich durch seine grundsätzlich deutsche Einstellung in Verfassung und Kultussprache eine größere Bewegungsfreiheit erhalten und ist in der Öffentlichkeit mit verstärkter Werbearbeit für eine kath. deutsche Nationalkirche eingetreten (»Katholisch-Nationalkirchl. Bewegung« in Essen), die namentlich in Schlesien (Bz. Gottesberg-Waldenburg) und im westl. Industriegebiet Erfolg hatte (1933 neue Gemeinden in Bottrop, Gladbeck, Oberhausen mit insgesamt 1591 Seelen). Von der 1934 in Österreich neu einsetzenden Los-von-Rom-Bewegung hat auch der österr. A. Gewinn gehabt. Die freundschaftlichen Beziehungen des A. zu andern romfreien Kirchen fanden eine bedeutende Förderung auf den 1931 in Bonn gehaltenen Tagungen mit den amtl. Vertretern der anglik. Kirche und der morgenländ. Kirchen (außer Rußland) durch den Abschluß einer »Interkommunion«, welche die Gültigkeit der beiderseitigen kirchlichen Weihen anerkennt und den Abendmahlsempfang auch in einer andern der beteiligten Kirchen gestattet.