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Brockhaus
Name a Altsprachlicher Unterricht
ID b brhe•e15•v21•b•A•Altsprachlicher_Unterricht
Category d entry
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PageID q p02300
Scan v Altsprachlicher Unterricht
Text w

Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 23.

Altsprachlicher Unterricht, der Unterricht im Altgriechischen und Lateinischen, ältester Bestandteil des Unterrichts unserer höheren Schulen. (→ Sprachunterricht, Bd. 17.)
Schulen: Gegenwärtig erteilen im Deutschen Reich griech. und lat. Unterricht ausschl. die Gymnasien und Reformgymnasien, und zwar wöchentlich das Gymnasium 53 Stunden Latein und 36 Stunden Griechisch das Reformgymnasium 48 Latein und 32 Griechisch für den Gesamtlehrgang von 9 Klassen. Das Gymnasium verteilt den Lateinunterricht auf 9 und den griech. Unterricht auf 6 Jahre, das Reformgymnasium auf 6 und 4 Jahre, ebenso die gymnasiale Studienanstalt. Lateinischen Unterricht erteilen außerdem: das Realgymnasium (9 Jahre), das Reformrealgymnasium (6 oder auch 4 Jahre), die Deutsche Oberschule (teilweise, 4 Jahres, die realgymnasiale Studienanstalt (6) und die Oberrealschule wahlfrei (3 Jahre).
Erziehungsaufgabe: Der A. U. zählt nach den preuß. Richtlinien von 1925 zu den sog. »charakteristischen Fächern« des Gymnasiums, d.h. den Fächern, die die antiken Grundlagen unserer Kultur behandeln sollen. Seine Aufgabe ist die »Heranbildung des jugendlichen Menschen durch die Formkräfte, die in dem antiken Geistes- und Kulturleben, im besonderen den antiken Sprachen und Sprachschöpfungen, beschlossen liegen«. Er nimmt indes auch philos., künstlerische und sonstige Denkmäler hinzu und sucht in lebendiger Vertiefung ein Gesamterlebnis eines Werkes, einer Persönlichkeit und der ganzen antiken Kultur zu vermitteln. Darüber hinaus sollen aber stets die Beziehungen zum Leben der Gegenwart und des eigenen Volkstums aufrechterhalten werden.
Das antike Sprach- und Kulturgut dient uns heute weder als Mittel einer »formalen« Allgemeinbildung noch als Anlaß, die griech.-röm. Lebensform »nachzuahmen«. Vielmehr tritt viel stärker als bisher die Beziehung zu unsern unmittelbaren völkischen Bedürfnissen, insbesondere auch die politisch-rassische Bedingtheit der alten Kultur in den Vordergrund. In diesem Sinne hebt Hitler (»Mein Kampf« II) den Wert des hellenischen Kulturideals und der röm. Geschichte hervor. Auch der Geschichtsunterricht kann nicht auf die Antike verzichten, aber er betont die rassisch-blutsmäßigen Zusammenhänge, vor allem den nordischen Anteil an den geschichtsbildenden Mächten.
References x
Neues Leben im A. U. (3 Preisarbeiten, 1918): Friedrich Hoffmann: Der lat. Unterricht auf sprachwissensch. Grundlage (1921); Werner Jäger: Humanismus und Jugendbildung (1921), Paideia (1934 ff.); Lisco: Vom Arbeitsunterricht in den alten Sprachen (2. Aufl. 1930); E. Bruhn: Altsprachl. Unterricht (1930); Lamer: Wörterb. der Antike (1933); Richtlinien des Reichsministers des Innern für die Geschichtslehrbücher (1933); Helbing: Der dritte Humanismus (neue Ausgabe 1934).

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