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Brockhaus
Name a Arbed (Aciéres Réunies de Burbach-Eich-Dudelange)
ID b brhe•e15•v21•b•A•Arbed
Category d entry
Attributes
PageID q p03600
Scan v Arbed
Text w

Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 36.

Arbed, Kurzbezeichnung für Aciéries Réunies de Burbach-Eich-Dudelange [frz. ăßieri​̣ reüni​̣​̆], Luxemburg, führender Konzern der westeurop. Großeisenindustrie, gegr. 1882 unter der Firma Société Anonyme des Hauts Fourneaux et Forges de Dudelange. 1911 wurde der jetzige Name angenommen. Die eigenen Besitzungen und Werke der A. bestehen hauptsächlich aus Erzfeldern und -gruben in Luxemburg, Frankreich (Lothringen), Belgien und im Deutschen Reich (Manganerz in Nassau), Kohlenfeldern im Aachener Bezirk sowie Hochöfen, Stahl- und Walzwerken, Eisen-, Stahl- und Bronzegießereien, Draht- und Maschinenfabriken. Die Industriewerke liegen in Luxemburg (Dommeldingen, Eich, Dudelingen, Esch) und im Saargebiet (Burbach, Hostenbach). Zum Gesamtkonzern gehören u. a. 40 Hochöfen, 25 Thomaskonverter, 13 Puddelöfen, 19 Martinöfen, 3 elektrische Stahlöfen, 67 Walzenstraßen. Organisatorisch und kapitalmäßig (Besitz fast des gesamten Aktienkapitals) ist die A. mit der Société Metallurgique des Terres Rouges in Luxemburg und der Société minière des Terres Rouges in Paris, die 1919 zur Übernahme der linksrhein. Besitzungen der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. gegründet wurden, eng verbunden. Unter Einrechnung der erstgenannten Gesellschaften beläuft sich die Erzeugungsfähigkeit der A. auf jährlich 6,5 Mill. t Eisenerz, 0,7 Mill. t Koks, 3 Mill. t Roheisen, 2,8 Mill. t Rohstahl und 2,3 Mill. t Walzprodukte. Die A. steht damit unter den europ. Stahlerzeugern an zweiter Stelle, hinter den Vereinigten Stahlwerken; sie ist an der Internationalen Rohstahlgemeinschaft, an deren Gründung der damalige Präsident der A., Emil Mayrisch, erheblich mitgewirkt hat, mit rund 7½ % beteiligt. Im Gesamtkonzern waren in normalen Zeiten etwa 75 000 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Das Aktienkapital besteht aus 250 000 nennwertlosen Aktien; die Summe der Aktiven betrug in der Bilanz für 31. Dez. 1930: 3,246 Milliarden Fr. Großaktionärin bei der A. ist die Schneider-Creusot-Gruppe. Im Deutschen Reiche gehört zum Konzern der A. bes. der Eschweiler Bergwerks-Verein in Kohlscheid (RgBz. Aachen), mit dem die A. 1913 eine Interessengemeinschaft einging und von dessen Aktienkapital (1934: 22,8 Mill. RM) ihr 92 % gehören. Dieses 1834 gegr. Unternehmen betreibt in erster Linie Kohlenbergbau im Aachener Revier (Erzeugung 1932/33: 5,195 Mill. t Steinkohlen und 1,116 Mill. t Koks) sowie Roheisenerzeugung in der Concordiahütte und beschäftigte 1933 etwa 16 000 Arbeiter und Angestellte. Ferner besitzt die A. die Mehrheit des 64,5 Mill. RM betragenden Aktienkapitals der → Felten & Guilleaume Carlswerk A.-G. Draht-, Drahtseil- und Kabelwerk in Köln-Mülheim, Bd. 6. Sonstige größere Beteiligungen und Tochtergesellschaften bestehen in der Schwerindustrie Luxemburgs, Belgiens (Clouterie et Tréfilerie des Flandres, Gent-Brügge), Frankreichs, Südafrikas, Argentiniens (Talleres Metalurgicos San Martin, Buenos Aires) und Brasiliens (Companhia Siderurgica Belgo-Mineira, Bello Horizonte, zusammen mit Schneider-Creusot).
References x
Marcus: Die großen Eisen- und Metallkonzerne (1929).

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