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Brockhaus
Auswanderung: Statistik.

Auswanderung: Statistik.

Name a Auswanderung*
ID b brhe•e15•v21•b•A•Auswanderung
Category d entry
isA j Verlassen eines Staatsgebietes
Attributes
PageID q p06500—p06600
Scan v Auswanderung
Text w

Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 65—66.

Auswanderung. Der bereits in der Zeit nach dem Weltkrieg (abgesehen von Ostasien) feststellbare Rückgang der zwischenstaatl. Wanderungen ist durch die Weltwirtschaftskrise noch verstärkt worden, da die meisten Länder infolge der hohen Arbeitslosigkeit bestrebt waren, die vorhandenen Arbeitsmöglichkeiten für ihre eigenen Staatsangehörigen zu sichern und die Zuwanderung fremder Arbeitsuchender abzuwehren. Aber auch über diese mehr vorübergehenden, krisenbedingten Maßnahmen hinaus ist in verschiedenen Ländern nach dem Beispiel der Ver.St.v.A. die Einwanderung gesetzlich beschränkt worden; so wird durch die neue brasil. Bundesverfassung von 1934 die jährl. Einwanderung nach Brasilien auf 2 % der Gesamtzahl der Staatsangehörigen jeder Nation festgesetzt, die im Laufe der letzten 50 Jahre in Brasilien ansässig geworden sind. Seit 1931 kam dazu in vielen Ländern auch noch die Hemmung durch die Devisenschwierigkeiten. Die Wirkung auf den Rückgang der Aus- und Einwandererzahlen zeigen die Tabellen auf S. 66.
Eine Auswanderungsbewegung besonderer Art war die politisch und rassisch begründete Auswanderung aus dem Deutschen Reiche, die nach der nationalsozialistischen Revolution von 1933 einsetzte. Nach dem Bericht des Völkerbundes betrug die Zahl dieser Auswanderer insgesamt 56 000; davon fanden bis Ende 1934 etwa 20 000 ein bleibendes Unterkommen, die meisten in Palästina.
Um eine wissensch. Erforschung der Wanderungsfragen unter Zusammenarbeit aller an ihnen beteiligten Wissenschaftszweige bemüht sich die 1928 von Hugo Grothe gegründete »Deutsche Zentralstelle für Wanderungsforschung« in Leipzig, deren Organ das seit 1928 erscheinende »Archiv für Wanderungswesen und Auslandkunde« bildet.
References x
Krieger: Die A. aus Württemberg nach dem Weltkriege (1928); Internat. Arbeitsamt: Die Wanderungsbewegungen 1925—27 (1929); Ferenczi und Willcox: International migrations (2 Bde., New York 1929 und 1931); Ferenczi: Kontinentale Wanderungen und die Annäherung der Völker (1930); Corbach: Offene Welt (1932), Evang. Kirche und A. (1932); Mosolff: Die chines. A. (1932).
Relatives
Pictures Z Auswanderung: Statistik.

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