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Brockhaus
Name a Bühnenbearbeitung
ID b brhe•e15•v21•b•B•Bühnenbearbeitung
Category d entry
Attributes
PageID q p15100
Scan v Bühnenbearbeitung
Text w

Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 151.

Bühnenbearbeitung, Bearbeitung von Bühnenwerken für Aufführungszwecke. Eine B. ist notwendig, wenn ein Drama den Gegebenheiten des Theaters nicht entspricht. Die Anforderungen, die z. B. Grabbe für die Schlacht in seinem »Napoleon«-Drama stellt, sind auf dem Theater unerfüllbar. Goethes »Faust« ist, besonders im 2. Teil, nicht ohne weiteres auf jeder Bühne darzustellen und hat deshalb immer von neuem B. erfahren. Mit dem Fortschreiten der Theatertechnik sind die B., durch die vor allem auch der häufige Szenenwechsel mancher Stücke überwunden werden sollte, weniger einschneidend und textverändernd geworden, so bes. bei Shakespeare, dessen Dramen früher in oft grausamer Weise bearbeitet worden sind. Dabei waren freilich nicht immer nur technische Gründe maßgebend; im 18. Jahrh., als F. L. Schröder die deutsche Bühne für Shakespeare zu gewinnen suchte, wollte das Publikum die Tragik dieser Werke nicht aufnehmen und hat deshalb bis zur Entstellung abgemilderte B. vorgeführt bekommen. Neben den Rücksichten auf die Mängel der Theatereinrichtungen waren lange Zeit Einsprüche der Zensurbehörde Grund zu einer B., so z. B. wenn die Abendmahlsszene der »Maria Stuart« nicht auf die Bühne gebracht werden durfte oder aus polit. Gründen Änderungen des Textes vorgenommen werden mußten. Die B. war früher Aufgabe des Dramaturgen, heute macht sie, wo sie nötig ist, der Spielleiter selbst.
References x
H. E. Busse: Hans Adolf B.(1931).

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