Bahnung, die Erleichterung einer Reflexbewegung (→ Reflex 2, Bd. 15) oder eines anderen von den Nervenzentren ausgelösten oder in ihm verlaufenden Vorganges durch eine kurz vorher vorangegangene Erregung, die an sich unwirksam war. Zum Beispiel kann im Versuch nach unmittelbarer Reizung der Hirnrinde ein Hautreiz einen bestimmten Reflex auslösen, während beide Einzelreize für sich unwirksam sind. Die Zeit zwischen beiden darf aber einen bestimmten kurzen Wert nicht überschreiten. Die Erklärung geht davon aus, daß der Nerv nach einer Erregung eine kurze Zeit erhöhte Erregbarkeit zeigt (übernormale Phase). — Für die Fähigkeit des Lernens und Umlernens, die bes. die Großhirnleistung kennzeichnet, ist auch der Begriff B. eingeführt worden, ausgehend von der Vorstellung, daß hierzu neue Gehirnbahnen eingefahren werden müßten. Diese Vorgänge sind jedoch dem Begriff der Plastizität der Zentren (→ Zentralorgan, Bd. 20) unterzuordnen.