Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 71.
✶Bakteriophagen. Die durch B. bewirkten Veränderungen der Bakterien werden neuerdings zu den Viruskrankheiten gestellt. Die B. sind filtrierbar und können an Kolloide, Tierkohle, Kaolin usw. adsorbiert werden. Sie führen bei den Bakterien nicht immer zur Auflösung, sondern gelegentlich zum Auftreten von Variationen und Mutationen; experimentell lassen sich aber auch Bakterienstämme züchten, die sich gegen die Einwirkung lösender Stoffe widerstandsfähig verhalten. B. hat man bisher gegen die Bakterien der
Coli-Typhus-Gruppe, gegen Ruhrbazillen, Choleravibrionen, Friedländer-,
Ozaena-Bazillen, Diphtherie-, Rotlauf-, Milzbrandbazillen und viele andere Bakterien gefunden. Sie sind spezifisch, lassen sich aber auf eine andere als die urspr. Bakterienart umzüchten. Über die Verwendung von B. gegen Infektionskrankheiten des Menschen (z. B. Ruhr) liegen günstige Berichte vor.