Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 87.
Bedarfsdeckungswirtschaft, eine Wirtschaftsform, in der die Erzeugung nicht für einen unbekannten Markt geschieht, sondern unmittelbar zur Deckung eines bekannten und genau umschriebenen Bedarfs bestimmt ist. Eine solche B. wird gelegentlich der heutigen Wirtschaft als einer »Bedarfsweckungswirtschaft« gegenübergestellt, in der für die Erzeugnisse der sich stetig ausweitenden industriellen Erzeugung erst mit den Mitteln der Werbung usw. neue Absatzmöglichkeiten erschlossen werden müssen. In der Vergangenheit war die B. bes. in der → Geschlossenen Hauswirtschaft (Bd. 7) verwirklicht. Als
nationale B. kann man eine Volkswirtschaft bezeichnen, die den Bedarf der Bevölkerung in erster Linie durch Eigenerzeugung, nicht durch weltwirtschaftl. Güteraustausch zu befriedigen sucht.