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Brockhaus
Name a Bekenntnisfront (Bekennende Kirche, Bekenntniskirche)
ID b brhe•e15•v21•b•B•Bekenntnisfront
Category d entry
Attributes
PageID q p09000
Scan v Bekenntnisfront
Text w

Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 90.

Bekenntnisfront, Bekennende Kirche, Bekenntniskirche, die seit 1933 im Gegensatz zur Reichskirchenregierung stehenden evang. Gruppen innerhalb der Deutschen Evang. Kirche. Die B. ist zunächst entstanden aus dem Widerstand, den verschiedene kirchl. Gruppen (Jungreformatorische Bewegung, Pfarrernotbund, »Evangelium und Kirche«) gegen die → Deutschen Christen (Bd. 21) leisteten. Als die → Deutsche Glaubensbewegung (Bd. 21) und der Einfluß der Vertreter → Neugermanischer Religion (Bd. 21) stärker wurden und die Deutschen Christen ihnen nach Ansicht kirchl. Kreise nicht entschieden genug entgegentraten, wurde der Kampf auch nach dieser Seite hin für die B. zu einer Hauptaufgabe. Die Übertragung des weltl. Führerprinzips auf die Kirche, die Haltung der Deutschen Christen auf Synoden und in Kirchenbehörden erschien vielen als dem Wesen der Kirche fremd. Der Gegensatz zwischen der B. und den Deutschen Christen und der früher in den deutschen evang. Kirchen entscheidende Gegensatz von kirchl. Konservativen und kirchl. Liberalen oder von »positiver« und »kritischer« Theologie, zwischen denen es Übergänge gab, kreuzen sich, d. h. nicht alle, die bis 1933 als kirchlich Konservative für strenge Geltung der Bekenntnisschriften eintraten, haben sich der B. angeschlossen und noch weniger alle Anhänger des freien Protestantismus den Deutschen Christen. Es sind bewußte Lutheraner und Vertreter der Dialektischen Theologie, die sich wieder eifrig den Bekenntnissen der Väter zuwandten, Deutsche Christen geworden, anderseits haben in der B. Vertreter kritischer Theologie wirksam mitgearbeitet, und kirchl. Blätter wie die »Christl. Welt« und das »Protestantenblatt« haben den Widerstand der B. gegen die Deutschen Christen unterstützt. In der B. sind verschiedene Gruppen zu unterscheiden: bewußte Lutheraner (namentlich in Bayern und Hannover), Reformierte (bes. in Rheinland-Westfalen), Schüler der Dialektischen Theologie, deren Haupt, Karl → Barth (Bd. 21), eine angesehene Stellung in der B. hatte, Angehörige anderer konservativer wie auch freigesinnter Gruppen.
Nach örtlichen und provinzialen Zusammenkünften (Freien Synoden) trat die B. mit den »Bekenntnissynoden« von Barmen Mai 1934, Berlin-Dahlem Okt. 1934 und Augsburg Juni 1935 vor die weitere Öffentlichkeit. Geleitet wird sie für Reich und Länder durch Bruderräte; an der Spitze steht der Präses der westfälischen Provinzialsynode Karl → Koch, Bd. 21. Die B. hat sich bemüht, ihre Anhänger bis in die einzelnen Gemeinden hinein zu organisieren; sie lehnt jedoch ab, eine Freikirche werden zu wollen, vielmehr behauptet sie, die rechtmäßige Deutsche Evang. Kirche zu sein, deren Bekenntnis von den Deutschen Christen preisgegeben worden sei. Als im Okt. 1934 die Reichskirchenleitung gegen die bayr. und die württemb. Landeskirche Maßregeln ergriff, die der B. als rechtswidrig erschienen (→ Deutsche Evangelische Kirche, Bd. 21), hat die schon früher wirksame Verbindung dieser Landeskirchen mit der B. in Altpreußen, Sachsen usw. die Form erhalten, daß eine »Vorläufige Leitung der Deutschen Evang. Kirche« aufgestellt wurde; an der Spitze steht der Landesbischof → Marahrens (Bd. 21) von Hannover. Zeitschrift: »Junge Kirche« (seit 1933). (→ Bekenntnis, Bd. 21; → Deutsche Evangelische Kirche, Bd. 21.)
References x
Schrifttum → Deutsche Evangelische Kirche, Bd. 21.

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