Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 97.
Bergengruen, Werner, Schriftsteller,
✶Riga 16. Sept. 1892, lebt in Berlin-Zehlendorf, schrieb formsichere Erzählungen von großer Sachlichkeit, Bildhaftigkeit und Klarheit;
er pflegt die an italienischen Novellenstil erinnernde Rahmenerzählung (»Der tolle Mönch«, 1930), die Anekdotenform (»Das Brauthemd«, 1925), auch die legendenartige Erzählung (»Die Ostergnade«, 1933). Humorvolle Satire und grotesk phantastischen Witz verraten seine Bücher »Badekur des Herzens« (zuerst 1932 erschienen u. d. T. »Baedeker des Herzens«) und »Des Knaben Plunderhorn« (1934). Genannt seien ferner die Gedichte »Der Wanderbaum« (1932), die Romane »Herzog Karl der Kühne« (1930), »Der goldene Griffel« (1931), das Buch »Deutsche Reise« (1934), außerdem seine Kindergeschichten.