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Brockhaus
Berlin (Wappen).

Berlin (Wappen).

Berlin: Verwaltungsbezirke 1933.

Berlin: Verwaltungsbezirke 1933.

Name a Berlin*
ID b brhe•e15•v21•b•B•Berlin
Category d entry
isA j Hauptstadt des Deutschen Reichs und des Freistaats Preußen
Attributes
PageID q p09900—p10000
Scan v Berlin
Text w

Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 99—100.

Berlin. Die Bevölkerung von Alt-Berlin (ohne Vororte) betrug: Ende des Dreißigjährigen Krieges: 6000, um 1700: 29 000, 1709: rund 50 000, 1752: 94 700, 1825: 220 000, 1861: 547 600, 1871: 826 800, 1889: 1 500 000, 1900: 1 890 000, 1910: 2 076 172, 1919: 1 907 466. 1933 hatte Groß-Berlin 4 242 501 E. Die Zahl der in B. lebenden Ausländer betrug 1933: 107 800, darunter 24 300 Polen, 15 300 Tschechoslowaken, 16 300 Österreicher, 6000 Russen, 3200 Schweizer, 1700 Engländer, 1600 Nordamerikaner, 800 Franzosen. Die Einteilung in 20 Verwaltungsbezirke, deren Gebiet im allgemeinen kaum verändert ist, ist beibehalten worden, nur hat der bisherige Bezirk Friedrichshain (Bezirk 5) den Namen Horst Wessel erhalten. Der hervorstechendste Zug gegenüber dem Bevölkerungsstand der Bezirke von 1925 ist die Abwanderung aus den Innenbezirken (Bezirk 1—6 und 11) in die Randbezirke. Als wichtigste bauliche Veränderungen in der Innenstadt seien erwähnt: der Neubau der Münze am Molkenmarkt, dem 1934 der sog. Krögel mit seinen alten Höfen zum Opfer fiel, und der Bau des Reichsluftfahrtministeriums (1934 begonnen) innerhalb des Häuserblocks Leipziger, Wilhelm- und Prinz-Albrecht-Straße.
Stadtverwaltung. Nach dem abschließenden Ges. v. 29. Juni 1934 steht an der Spitze der Hauptverwaltung mit alleiniger Verantwortung der Oberbürgermeister, dem 14 hauptamtliche Beigeordnete beigegeben sind. Zur Herstellung einer ständigen Verbindung mit der Bevölkerung haben 45 Ratsherren den OBürgermeister zu beraten. — An der Spitze jedes Verwaltungsbezirks steht der Bezirksbürgermeister, dem entsprechend der Größe des Bezirks mehrere Beigeordnete beigegeben sind.
Behörden. B. ist Sitz der Reichsregierung, der obersten Behörden des Reiches und Preußens, des Reichsehrengerichtshofs, eines Gruppenkommandos, ferner des Reichsbischofs, des Bischofs des evang. Bistums B., der Reichskirchenregierung, der Deutschen Evang. Kirchenkanzlei, des kirchl. Außenamts, des Kirchensenats der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union, des Evangelischen Oberkirchenrats. Ebenso ist B. Sitz der päpstl. Nunziatur beim Deutschen Reich und des bischöfl. Ordinariats B.
Wirtschaftscharakter. In B., unstreitig der größten Industriestadt des Kontinents und (nächst dem rhein.-westfäl. und dem sächs.) dem drittgrößten Industriegebiet Deutschlands, sind 1933 nicht weniger als 622 000 Personen in 120 000 Betrieben der Industrie und des Handwerks tätig, davon 280 000 in 1234 Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten. Nicht minder bedeutsam ist in B. das Handelsgewerbe entwickelt. Ein großer Teil des gesamten Handels ist in B. konzentriert. Mehr als 94 000 Personen sind hier in den 13 700 Betrieben des Großhandels, 195 000 Personen in den 84 200 Betrieben des Einzelhandels und 82 100 Personen in den rund 30 300 Betrieben des Verlagsgewerbes, der Handelsvermittlung und der sonstigen Hilfsgewerbe des Handels tätig. In 8 neuzeitlichen großen Messehallen finden mehrmals im Jahr Fachausstellungen und andere Veranstaltungen statt (Grüne Woche, Autoschau, Funkausstellung, Möbelschau u. a.; 1934: 146 Ausstellungstage mit 2,8 Mill. Besuchern). — Das Gaststättengewerbe beschäftigt annähernd 58 000 Personen in 15 500 Betrieben, darunter 527 Hotels und Gasthäuser sowie 2600 Pensionen und Heime. — Der Umsatz bei der Reichshauptbank betrug 1934 rund 354 Milliarden RM. Die Berliner Sparkasse hatte Ende 1934 einen Einlagebestand von rund 460 Mill. RM. Die Bank des Berliner Kassenvereins wies für 1933 einen Umsatz von 18 Milliarden RM nach. Der Jahresumsatz beim Postscheckamt B. belief sich 1933 bei 89 Mill. Buchungen auf 13 Milliarden RM. — Von den großen Versicherungsgesellschaften haben in B. ihren Hauptsitz die Viktoria, die Nordstern Versicherungs A.-G., die Friedrich Wilhelm Lebensversicherungs A.-G., die Deutsche Beamten-Versicherung und die Allianz und Stuttgarter Lebensversicherungsbank A.-G.
Verkehrswesen. Der Güterverkehr auf dem Wasserwege belief sich 1932 in Eingang und Ausgang auf 5,64 Mill. t (Vorkriegshöhe: 7,5 Mill. t) bei einem durchschnittlichen Tageseingang von 79 Schiffen. — Im Eisenbahnverkehr kamen im Sommer 1933 im Tagesdurchschnitt 238 Züge in Berlin an, während 227 Berlin verließen. Die Zahl der im Jahre 1933 im Fernverkehr verkauften Karten betrug 15,9 Mill. Im Stadt-, Ring- und Vorortverkehr, der Ende 1934 auf 267 km elektrisch betrieben wurde, betrug die Zahl der 1933 beförderten Personen 345 Mill. Im Jahre 1934 ist mit dem Bau des annähernd 6 km langen Tunnels für die neue Nord-Süd-Stadtbahnstrecke begonnen worden, die eine Verbindung vom Stettiner Bahnhof über den Bahnhof Friedrichstraße und den Potsdamer Bahnhof zum Anhalter Bahnhof schaffen und vor allem eine sehr wesentliche Erleichterung des örtlichen Verkehrs bringen wird. Die Bauzeit ist auf 3—4 Jahre veranschlagt. — Die neue Linie der Untergrundbahn Neukölln - Gesundbrunnen wurde 1930 voll in Betrieb genommen, die Nordsüdbahn 1929 bis Tempelhof und 1930 bis Grenzallee (Neukölln) sowie bis Pankow verlängert, die Linie Wittenbergplatz - Thielplatz im gleichen Jahr bis Krumme Lanke. Ende 1930 wurde auch die Linie Alexanderplatz - Friedrichsfelde dem Betrieb übergeben. Der gesamte Betrieb der Straßenbahn, Hoch- und Untergrundbahn und der Omnibusgesellschaft ist heute in der Berliner Verkehrs A. G. (BVG) zusammengeschlossen, deren Kapital (1934: 250 Mill. RM) sich im Alleinbesitz der Stadt befindet. — Die Berliner Straßenbahnen beförderten 1933: 501,5 Mill. Personen (Einnahme 77,5 Millionen RM), die Omnibusse 119 Mill. Personen (Einnahme 22,5 Mill. RM).
Im planmäßigen Luftverkehr wurden 1933 von 4861 angekommenen und 4897 abgeflogenen Flugzeugen insgesamt befördert: 52 275 Fluggäste, 296 407 kg Post und 1 113 924 kg Fracht.
References x
H. Rachel: Das Berliner Wirtschaftsleben im Zeitalter der Frührenaissance (1931); Fr. Leyden: Groß-Berlin (1933); Die Bürgerbücher und die Bürgerprotokollbücher Berlins 1701—50, hg. v. Ernst Kaeber (1934); Arndt und Torze: 「Torge」 B. einst und jetzt (1934).
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