Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 102.
Bescherung, das Überreichen von Geschenken zum Geburtstag und bes. zu Weihnachten. Das gegenseitige Beschenken bei bestimmten Gelegenheiten ist schon bei den alten Römern üblich, es wird durch das Christentum dann zunächst gewandelt in ein Beschenken von Armen und Kindern. Die Weihnachtsgeschenke waren anfangs Eßwaren und Geld, später Gebrauchsgegenstände. Die B. im heutigen Sinne kam mit der Reformation auf. Seit dieser Zeit wurden die Geschenke des Nikolaustages (6. Dezember) ganz allmählich durch die B. des Christkindes ersetzt, das den artigen Kindern in einem Bündel Geschenke, eine »Christbürde«, brachte; sie enthielt im 16. Jahrh. Näschereien, Spielzeug, Geld, Kleidung und Schulsachen. Später erst, zum erstenmal 1584, erschien die B. unter dem Weihnachtsbaum. In Schweden steht der → Julklapp (Bd. 9) an Stelle der Christbescherung.