Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 107.
Beziehungswahn, eine bestimmte Form der Wahnvorstellungen, in der Vorgänge und Wahrnehmungsinhalte als in offensichtlicher Beziehung zur Person des Kranken stehend erlebt werden. Der
sensitive B. (Ernst Kretschmer) entsteht bei weichen, zarten, selbstbewußt-ehrgeizigen oder eigensinnigen Menschen, z. T. im Anschluß an sexual-ethische Niederlagen, vielleicht doch nur als besonderer Typus einer Schizophrenie, die die Persönlichkeit nicht zerstört und ein ungewöhnl. Maß sinnvoller seelischer Zusammenhänge erkennen läßt.