Boch, Keramikerfamilie. Peter Joseph (✶ 26. Okt. 1737, † 12. Nov. 1818) gründete 1766 zu Siebenbrünn (dem heutigen Septfontaines, Luxemburg) eine Fayence-Manufaktur, die infolge der Franz. Revolution 1794 zerstört und nach 1800 wieder aufgebaut wurde. B. baute gleichzeitig ein Waisenhaus und 22 Arbeiterhäuser. — Sein Sohn Johann Franz (✶9. März 1782, † 9. Febr. 1858) gründete 1809 zu Mettlach an der Saar eine Steingutfabrik, verlegte 1835 den Hauptsitz des Unternehmens seines Vaters dorthin, führte an Stelle des kalkhaltigen Weichsteingutes das Hartsteingut (Feldspat) ein und brach damit Englands Vormachtstellung auf dem Kontinent. — Eugen von (✶22. Mai 1809, † 11. Nov. 1898) wurde Teilhaber von Johann Franz, vereinigte die Bochschen Werke 1836 mit den Steingutfabriken der Familie Villeroy (in Frauenberg und Wallerfangen) und nahm 1853 die Fabrikation von Mosaik- und Steingutwandplatten auf. Er wurde geadelt, führte neue soziale Einrichtungen in Mettlach ein und gründete 1856 eine Steingutfabrik in Dresden. — René von (Sohn von Eugen v. B., ✶27. Sept. 1843, † 12. Dez. 1908) übernahm 1878 die Leitung der Firma Villeroy & B., erweiterte die Mettlacher Anlagen und sozialen Einrichtungen, gründete 1879 die Terrakottafabrik Merzig, 1883 die Kristallfabrik Wadgassen und 1906 die Wandplattenfabrik Dänischburg (bei Lübeck). — Roger von (ältester Sohn von René v. B., fiel 1917 in Rußland). — Luitwin von (zweiter Sohn von René v. B., ✶25. Febr. 1877, † 17. Mai 1932) übernahm nach dem Weltkrieg die Leitung der Firma, gründete 1919 die Steingutfabrik Bonn, 1920 die Mosaikplattenfabrik Deutsch-Lissa (bei Breslau), 1926 die Steingutfabrik Torgau, war Präsident der Handelskammer Saarbrücken und stand seit der Abtrennung des Saargebietes vom Mutterland im Brennpunkt der schweren Wirtschaftskämpfe um das Saargebiet, führte große Erweiterungsbauten durch.