Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 137.
Brauchtum, die Gesamtheit der dauernd wiederkehrenden Handlungen, die durch die Volksgemeinschaft oder deren Teile bei gleichem zeitlichem Anlaß stets in gleicher Weise geübt werden und in mehr oder minder hohem Grade für den einzelnen verpflichtend sind. Eingeteilt wird das B. in Arbeitsbräuche und Festbräuche. Die Festbräuche schließen sich entweder dem Lauf des Jahres (Sonnenwenden des Mittsommers und Mittwinters, Tag- und Nachtgleichen von Frühlings- und Herbstbeginn) oder dem Lebenslauf des Menschen an (Geburt, Hochzeit und Tod).