Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 27.
Andachtsbild, mittelalterliches Bildwerk, das nicht im Verband reihenmäßiger Darstellungen aus der Heilsgeschichte erscheint, sondern als Einzelwerk im Innenraum andächtig erlebt werden will. Im geistl. Schrifttum vorbereitet, tritt es Anfang 14. Jahrh. zuerst in Deutschland auf und hat hier seine größte Verbreitung und tiefste Gestaltung gefunden. Seine Hauptformen sind: die → Pietà (Bd. 14), die Christus-Johannes-Gruppe (
Abb.), der Schmerzensmann (→ Erbärmdebild, Bd. 5), der kreuztragende Christus, das → Schutzmantelbild (Bd. 17). Doch sind auch der Kruzifixus und die Madonna oft als A. gestaltet worden.