Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 85.
Bayerische Ostmark, das Gebiet zwischen Donau, Naab und Reichsgrenze gegen Böhmen, umfaßt den Oberpfälzer und den Böhmisch-Bayrischen Wald einschließlich der Städte Passau, Regensburg, Hof sowie das Fichtelgebirge und den östl. Teil des Frankenwaldes, altes deutsches Volksgebiet, das durch die Bildung der Tschechoslowakei zum gefährdeten Grenzland wurde. Der karge, in weiten Strecken von dichtem Wald bedeckte Boden bietet nur geringe Möglichkeit zu landwirtschaftlicher Verwertung, das Gewerbe (Glas-, Porzellan-, Holzindustrie, Leinenweberei; meist Heimarbeit) ist auf Ausfuhr angewiesen, die stark zurückgegangen ist, so daß das gesamte Gebiet verarmte; es kann sich nicht durch die eigene Arbeit der Bevölkerung erhalten und bedarf der Unterstützung des Reiches.