Bodenkarte. Die B. soll die Verbreitung der verschiedenen Bodenarten oder der Bodentypen oder beider (→ Boden, Bd. 3) darstellen. Außer diesen eigentl. B. gibt es auch solche, die die chem. Beschaffenheit des Bodens, namentlich das Vorhandensein oder Fehlen bestimmter Stoffe, den Gehalt an Pflanzennährstoffen, eine saure, neutrale oder basische Reaktion, seine Schwere oder Leichtheit, seine Wasseraufnahmefähigkeit und -durchlässigkeit oder seine Eignung zum Anbau der verschiedenen Kulturpflanzen zum Ausdruck bringen. Man unterscheidet wie bei geolog. Karten Übersichtskarten, die ganze Erdteile oder Länder, und Spezialkarten, die kleinere Gebiete bodenkundlich darstellen. Im Vordergrunde steht gegenwärtig die Kartierung der Bodentypen, einmal, weil sich dabei Gesetzmäßigkeiten in der Bodenbildung und -verbreitung, die von andern Ursachen als der Verbreitung der Gesteine (z. B. dem Klima) abhängig sind, deutlicher ausprägen, dann aber auch, weil, wenigstens von den Spezialkarten, verlangt wird, daß sie neben den wissensch. Belangen der Bodenkunde auch den prakt. Bedürfnissen der Land- und Forstwirtschaft Rechnung tragen (→ Geologisch-agronomische Flachlandsaufnahme, Bd. 7). Einen hohen Grad der Vollendung besitzen die Karten der Danziger Landesaufnahme. Bei diesen zeigt die eigentl. B. durch Farben und farbige Signaturen die Bodentypen, die Bodenarten (unter Andeutung ihrer geolog. Herkunft) sowie das Profil der Bodenarten und der Bodenhorizonte (→ Horizont, Bd. 21). Beigegeben sind fünf Meliorationskarten, in denen der Bedarf an Humuszufuhr, Kalkung, Kunstdüngung und Entwässerung sowie die günstigste Art der Bodennutzung zum Ausdruck kommen. In mehreren Staaten, wie z. B. in den Ver.St.v.A. und Rußland, werden B. von staatlichen bodenkundlichen Anstalten aufgenommen. In andern, wie z. B. in Dänemark, Schweden, Ungarn, gehört dies zu den Aufgaben der geolog. Anstalten. Dies gilt auch für das Deutsche Reich, wo die Bodenkartierung von dem Institut für Bodenkunde der Preuß. Geolog. Landesanstalt ausgeführt wird. Diese setzt auch die von einer Arbeitsgemeinschaft unter der Leitung von H. Stremme begonnene Übersichtskartierung im Maßstab 1 : 500 000 fort.