Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 138.
Brautkranz, Brautkrone, ein bei den Hochzeitszeremonien gebrauchter Kopfschmuck. Die Verwendung des B. ist nicht immer auf die Braut beschränkt. Nach altem deutschem Brauch wurde, nachdem das Brautbett öffentlich beschritten worden war, der B. mit der Haube vertauscht, wobei oft der Geistliche dem im Bette liegenden Paar den Segen erteilte. Der B. gilt als Tugendzeichen, das der gefallenen Braut versagt bleibt. Der B. muß, dem Volksglauben zufolge, mit Fröhlichkeit gebunden sein, wenn die Ehe gedeihen soll; regnet es in den B., so wird das als ein Vorzeichen für Reichtum und Kindersegen, oft aber auch für Unglück und Tränen gedeutet.