Der Große Brockhaus, 15. Aufl., Ergänzungsband A—Z (1935), S. 171.
Chordotomie [grch.], 1911 von Spiller und Martin angegebene isolierte Durchschneidung der Schmerzbahn im Rückenmark an einer Stelle, wo die Bahnen für den Schmerz- und Temperatursinn im Vorderseitenstrang vereinigt sind, dagegen die motorischen und sonstigen Bahnen genügend weit entfernt verlaufen. (
Tafel Schmerzbekämpfung II, Abb. 6—8, Bd. 21.) Die Operation, die gewöhnlich doppelseitig ausgeführt wird, besteht in einem 3—3¹/₂
mm tiefen Querschnitt in Höhe des 3.—4. Brustwirbels nahe der hinteren Wurzel an dem unter Entfernung einiger Wirbelbogen freigelegten Rückenmark. Die C. kommt in Frage bei unerträglichen Schmerzen bei nicht mehr operierbaren bösartigen Geschwülsten, Rückenmarkentzündungen oder -verletzungen,
Tabes dorsalis und Beinstumpfneuralgien, wenn Eingriffe an den peripheren Nerven nicht helfen.